11. Mai 2013
Süd-Asien/Mittlerer Osten: Reisender stirbt an Typhus
Typhus wird aus vielen Reiseländern berichtet. Gegenwärtig werden seit zwei Monaten aus dem indischen Bundesstaat Gujarat vermehrt Typhus-Erkrankungen gemeldet. Besonders in den letzten 15 Tagen soll sich der Zustand in der Region des Dorfes Dhunvav nahe der Stadt Jamnagar verschlechtert haben. Doch auch aus der zentralen Provinz von Sambia in Afrika werden aktuell vermehrt Typhus-Fälle berichtet. Als Infektionsquelle wird verunreinigtes Trinkwasser angenommen.
Alljährlich zwischen 60-70 Typhus-Erkrankungen unter deutschen Rückreisenden
Immer wieder kommt es zu Typhus-Erkrankung unter Reisenden. Unter den deutschen Rückreisenden erkrankten in den vergangenen fünf Jahren alljährlich zwischen 60-70 Personen nach ihren Reiseaufenthalten – die meisten nach einem Aufenthalt in Indien. Nicht nur schlechte sanitäre und hygienische Verhältnisse können für die Übertragung verantwortlich gemacht werden, sondern auch hygienische Nachlässigkeit in der Zubereitung der Speisen kann die Ursache sein.
Auch Hotelreisende sind vor Typhus nicht sicher
Ebenso können auch sogenannte „Dauerausscheider“ unter dem Küchenpersonal in Restaurants oder Hotels als Infektionsquelle in Betracht kommen. Dadurch sind auch Hotelreisende vor einer Infektion mit den Typhuserregern nicht sicher. Die Erreger der Krankheit werden vor allem auf fäkal-oralen Weg über verunreinigte Nahrungsmittel (v.a. ungewaschene Früchte, Gemüse, Milchprodukte, Fleisch) als und durch Trinkwasser (bei schlechten hygienischen Verhältnissen) aufgenommen.
Student aus Queensland stirbt an Typhus nach seiner Reise
Auch unter den Kanadischen Rückreisenden werden die meisten Typhus-Erkrankungen nach einem Aufenthalt in einem Reiseland mit erhöhtem Typhus-Vorkommen berichtet. Am häufigsten betroffen sind junge Menschen im Alter von 5-25 Jahre, die aufgrund der Krankheitsbeschwerden stationär in Krankenhäusern behandelt werden müssen. In Australien lag die Zahl der an Typhus Erkrankten Rückreisenden im Jahr 2011 bei 134. Ein Student aus Queensland starb im Januar 2013 an Typhus, nachdem er sich im Mittleren Osten und Süd-Asien aufhielt. Seither rufen die Gesundheitsbehörden verstärkt zum Impfen auf. Wie australische Untersuchungen zeigten ließen sich nur rund die Hälfte der australischen Fernreisenden vor ihren Reisen in tropische Regionen impfen.
Hygienemaßnahmen und Impfung schützen vor der Erkrankung
Reisenden wird empfohlen, eine sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene einzuhalten. Ein Typhus-Impfschutz sollte bei Reisen in Risikogebiete oder bei erhöhtem Risiko durch Rucksack- oder Trekkingreisen in Betracht gezogen werden.