23. Mai 2017

Tansania: Safari-Tourist erkrankt an Schlafkrankheit

Safari Afrika, Namibia Ein holländischer Tourist erkrankte nach seinem Tansaniabesuch an Schlafkrankheit. In Tansania infizierten sich in den vergangenen Jahren vermehrt Touristen während ihres Aufenthaltes. Die meisten Erkrankungen treten in Arusha und Kigoma (Kibondo und Kasulu Distrikt) auf, weitere auch in Tabora (Distrikte Kigoma, Sikonge und Urambo) und Rukwa (Distrikt Mpanda). Viele Nutztiere der Maasai im Norden Tansanias wie in den Distrikten von Monduli und Boran sind von dem Erreger befallen. Da die Erreger durch die sogenannte Tsetsefliege übertragen werden, können sowohl Einheimische als auch Touristen infiziert werden. Im vergangenen Jahr erkrankten zwei amerikanische, ein chinesischer und ein spanischer Tourist nach ihrem Afrika-Aufenthalt in Uganda, Gabun und Äquatorialguinea.

Erhöhtes Risiko in Nationalparks Nationalparks gelten als besonders gefährdet

Die Schlafkrankheit ist in weiten Teilen Afrikas verbreitet. Reisende die sich in Wäldern, Nationalparks und der Savanne in Zentral- und Ostafrika aufhalten, sind besonders gefährdet – vor allem Safari-Urlauber. Tansania und Kenia sind beliebte Safariländern in denen sich in den vergangenen Jahren immer wieder Urlauber nach ihrer Rückkehr an Schlafkrankheit erkrankten. Der Masai-Mara-Nationalpark gehört zu den tierreichsten Reservaten Kenias. Das Naturschutzgebiet ist Teil der Serengeti und grenzt nördlich direkt an den Serengeti-Nationalpark in Tansania an. Eine Untersuchung zeigte, dass im Zeitraum der Jahre 2000 - 2010 insgesamt 94 Fälle der Schlafkrankheit aus Ländern in denen die Schlafkrankheit auftritt, in Länder in denen die Schlafkrankheit nicht auftritt, importiert wurden. In 68 Fällen handelte es sich um Infektionen mit Trypanosoma brucei rhodesiense (Erreger der Schlafkrankheit) die bei Touristen nachgewiesen wurden, die sich in Tansania (40), Malawi (13), Sambia (8), Simbabwe (5) und Uganda (2) aufhielten. Meistens wurde die Erkrankung wenige Tage nach Rückkehr in der Heimat diagnostiziert. Die Mehrheit der Reisenden befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Anfangsstadium der Erkrankung.

Die Erreger der Schlafkrankheit werden durch Tsetsefliegen übertragen

Die Schlafkrankheit (sog. afrikanische Trypanosomiasis) wird durch Parasiten (sog. Trypanosomen) verursacht, die durch den Stich der Tsetsefliege übertragen werden. Häufig ist die Einstichstelle (sog. „Schanker“) gut erkennbar und es treten Fieber, Kopfschmerzen und ein starkes Krankheitsgefühl auf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jährlich zwischen 50.000 – 70.000 Erkrankungsfälle auftreten. Das Vorkommen in den afrikanischen Ländern variiert. Während in Ländern wie u.a. Burkina Faso, Kamerun, Äquatorialguinea, Gabun, Kenia, Mosambik, Nigeria, Ruanda, Sambia und Simbabwe im Durchschnitt weniger als 50 Fälle pro Jahr registriert werden, stellt die Infektionskrankheit hingegen in Ländern wie Zentralafrika, Tschad, Kongo, Elfenbeinküste, Guinea, Malawi, Uganda und Tansania ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem in der Bevölkerung dar.

Khaki oder eine oliv-grüne Kleidungsfarbe ist vorteilhaft

Die Schlafkrankheit galt bislang als eine eher seltene Reisekrankheit. Dennoch wurden in den letzten Jahren immer wieder Fälle bei Reiserückkehrern beobachtet.  Die bremsenähnliche Tsetsefliege, hat einen starken Stachel mit dem sie auch am behaarten Kopf oder durch dünnere Stoffarten (z.B. Leinen) hindurch stechen kann. Daher sollte die Kleidung Körper bedeckend (langärmeliges Oberteil, lange Hosen, die Fußknöchel bedeckende Socken) und aus dickeren bzw. festen Stoffen sein, die im optimalen Fall mit Insektiziden imprägniert ist. Auf dunkle und grelle Kleidungsfarben sollte verzichtet werden, da diese auf die Tsetsefliege anziehend wirken. Vorzugsweise ist khaki oder eine oliv-grüne Kleidungsfarbe vorteilhaft. Anti-Insekten Sprays, Cremes und Lotionen sollten sorgfältig und regelmäßig aufgetragen werden und zumindest einen 30% DEET-Anteil aufweisen, da die Tsetsefliege nur eingeschränkt durch Insektizide abzuweisen ist. Sollte ein Stich durch eine Tsetsefliege bemerkt werden, so ist umgehend medizinische Hilfe aufzusuchen.