30. Jan 2022

Thailand: Tollwut in Suan Lalana (Pattaya)

Hund und Tourist 2 GSK

Am 19. Januar 2022 wurde ein menschlicher Fall von Tollwut in Suan Lalana im Großraum Pattaya Stadt berichtet. Ein tollwütiger Hund attackierte 5-6 Personen und verletzte sie. Mit seinen beliebten Badestränden ist Pattaya an der östlichen Golfküste Thailands ein beliebtes Reiseziel. Eine 14-tägige Warnmeldung vom 19.1. bis 2.2.2022 erging an die Bevölkerung tollwutverdächtige Tiere zu melden. Mit einer Sterblichkeitsrate von fast 100% bei Menschen bleibt die Tollwut eine globale Bedrohung. Hunde sind die Hauptüberträger der Krankheit. Die Impfung ist somit auch für Reisende eine wichtige Maßnahme, um sich in Ländern mit Tollwut-Vorkommen vorbeugend gegen die lebensgefährliche Krankheit zu schützen. 

Tollwut-Schutzimpfung bei Reisen in Risikogebiete 

Die Tollwut ist weltweit verbreitet und kommt in 150 Ländern und Regionen vor. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt jährlich eine Gesamtzahl von 59.000 Tollwut-Todesfällen – darunter 40% Kinder jünger als 15 Jahre. Die meisten Erkrankungen werden in Asien und Afrika gemeldet. Tragische Erkrankungsfälle auch bei Reisenden bekräftigen die Tollwut-Impfempfehlung vor allem bei Langzeitreisen in Länder mit erhöhtem Tollwutvorkommen oder erhöhtem Reiserisiko (Trekking oder Übernachten im Freien). Bislang waren 3 Impfungen an den Tagen 0, 7 und 21 bis 28 als Impfschema empfohlen. Im April 2018 gab die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedoch eine neue Empfehlung zur Tollwutimpfung heraus; demnach sind nur mehr zwei Impfungen an den Tagen 0 (= Tag der Impfung) und 7 (= sieben Tage nach der ersten Impfung) erforderlich, um einen ausreichenden Schutz gegen Tollwut zu erhalten. Es wird davon ausgegangen, dass die modernen Impfstoffe das Immunsystem so weit aktivieren, dass bereits nach zwei Impfungen ein ausreichender Schutz vorliegt, so die Deutsche Tropenmedizinische Gesellschaft (DTG). 

Erhöhtes Tollwut-Vorkommen im Nordosten Thailands 

Die Zahl der menschlichen Tollwut-Fälle in Thailand ist in den letzten vier Jahrzehnten allmählich zurückgegangen, allerdings ist die Zahl der Fälle von Tiertollwut nach Aussage lokaler Medien in den letzten 10 Jahren leicht angestiegen. Bei der Mehrheit der von Tollwut betroffenen Tiere in Thailand, soll es sich um Hunde handeln. Ein erhöhtes Tollwut-Vorkommen zeigte sich im Nordosten des Landes, gefolgt von der Mitte und dem Süden Thailands. Über das Jahr betrachtet zeigte eine Untersuchung, dass die Zahl der Tollwut-Fälle nach Juni allmählich anstieg und im Januar einen traurigen Höhepunkt erreicht. Am 28. September findet der alljährliche internationale Welt-Tollwut-Tag statt, der auf die Verhütung und Bekämpfung der Tollwut auf der ganzen Welt aufmerksam machen soll. Experten gehen von einer Unterfassung der Datenlage und von wesentlich mehr Erkrankungen aus, da viele Erkrankungen sich in abgelegenen Regionen von afrikanischen oder asiatischen Ländern befinden und gar nicht vollständig erfasst werden können. 

Tollwut-Impfstoffe sind in vielen Reiseregionen nicht sofort verfügbar  

Bei Bissverletzungen oder Belecken von Schleimhäuten oder Wunden durch streunende Tiere ist jedoch weiterhin – unabhängig vom Impfstatus – wegen akuter Lebensgefahr umgehend ein Arzt bzw. medizinische Hilfe aufzusuchen. Es sollte jedoch bedacht werden, dass in vielen tropischen und subtropischen Ländern die medizinische Infrastruktur - v. a. in den ländlichen Regionen - unterentwickelt ist, sodass im Notfall u. U. nicht die richtigen Medikamente oder medizinischen Einrichtungen in der erforderlichen Zeit zur Verfügung stehen.