29. Jan 2014

Türkei: Mehr als 7.100 Masern-Fälle

flughafen2 Mehr als 7.100 Masernfälle wurden im vergangenen Jahr durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Türkei gezählt. Viele Masern-Fälle wurden im Süden des Landes registriert. Die Gesundheitsbehörden nehmen weiterhin an, dass die erhöhte Zahl der Erkrankungen v.a. im mediterranen Raum und dem Südosten des Landes, auf die wachsende Zahl der syrischen Immigranten, sowie auf Reisende aus dem europäischen Ausland zurückzuführen ist. Das türkische Gesundheitsministerium hat umfangreiche Schutzmaßnahmen eingeleitet um der weiteren Ausbreitung entgegenzuwirken.

Masern in 30 Europäischen Ländern

Mehr als 12.000 Masern-Erkrankungen zählten 30 Länder der Europäischen Union im vergangenen Jahr (11/2012 – 10/2013). Acht Personen entwickelten eine Masern Enzephalitis (Gehirnentzündung) und drei verstarben. Dennoch hält die WHO daran fest, die Masern in Europa bis 2015 eliminieren zu können. Die meisten Erkrankungen wurden aus Italien (28%), Großbritannien (19%) und den Niederlanden (18%) berichtet. Deutschland und Rumänien machten je 14% der Gesamtzahl der Erkrankungen aus. Das bedeutet, dass aus diesen fünf Ländern bereits 93% aller Fälle berichtet wurden. Bei den Erkrankten waren 87% nicht gegen Masern geimpft und rund 9% hatten nur eine Impfung. Die Zahl der Masernerkrankungen im Vorjahr betrug rund 7.000 Fälle. Die meisten Masernfälle (94%) wurden in Rumänien, England, Frankreich, Italien und Spanien registriert.

Reisende kehren mit Masern aus Indonesien zurück

Letztes Jahr kehrten deutsche Urlauber, die Indonesien besuchten mit Masern zurück. Auch australische Urlauber erkrankten an Masern nach ihrem Aufenthalt in Bali letztes Jahr. Das bedeutet, dass Reisende nach Bali/Indonesien auf jeden Fall ihren Masern Impfschutz überprüfen sollten. Reiserückkehrer sollten auf Beschwerden wie Fieber, Magen-Darmbeschwerden und Hautausschlag achten und bei ersten Hinweisen den Arzt aufsuchen.

Impflücken schließen – schützt vor Masern im In- und Ausland

Rund 95% aller weltweit gemeldeten Masern-Erkrankungs- und Todesfälle werden aus Ländern mit schlecht ausgeprägter medizinischer Infrastruktur berichtet - das bedeutet viele Reiseländer. Um das weltweite Ziel, die Masern auszurotten zu erreichen, müssen Impflücken v.a. bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen geschlossen werden. Das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt daher Reisenden in Regionen mit aktuellen Masernausbrüchen grundsätzlich den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä. arbeiten, wird eine Impfung empfohlen. Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen ≥ 18 Jahre oder nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus ist ebenfalls eine Impfung empfohlen.