2. Mai 2019

Ukraine: Mehr als 100.000 Masernfälle

Ukraine, Kiev iStock / Leonid Andronov

Seit Beginn des Masernausbruchs im Sommer 2017 ist die Zahl der Masernerkrankungen auf über 100.000 angestiegen; darunter 35 Todesfälle. In der letzten Aprilwoche meldete das ukrainische Gesundheitsministerium mehr als 2000 Masern-Fälle. Die meisten Fälle werden aus den Regionen von Kharkiv, Ternopil, Kiev und Lviv berichtet. In über der Hälfte aller Fälle handelte es sich Ende April um Erwachsene. Insgesamt ist die aktuelle Zahl der Masernerkrankungen in der Ukraine in diesem Jahr somit auf über 41.000 angestiegen. Die Gesundheitsbehörden raten weiterhin dringend zur Impfung. Bereits in den ersten Januartagen 2019 wurde der erste Masern-Todesfall in der Ukraine registriert. Die örtlichen Gesundheitsbehörden bemühen sich weiterhin um eine bessere Durchimpfungsrate in der Bevölkerung. 

Masernimpfschutz überprüfen 

Im vergangenen Jahr wurden Masernerkrankungen aus 30 Ländern der WHO Europa Region berichtet. Die meisten Fälle wurden aus der Ukraine berichtet. Eine erhöhte Zahl an Masern-Fällen meldeten auch Griechenland, Frankreich, Italien und Rumänien. Aufgrund der zurückgehenden Impfquote in Europa ist die Zahl der Masernfälle in Europa laut WHO angestiegen. Durch Urlauber und den weltweiten Reiseverkehr werden immer wieder Masern-Infektionsketten in Gang gesetzt. Die meisten Erkrankungsfälle werden vor allem in Regionen mit einer geringen Masern-Durchimpfungsrate festgestellt. Das deutsche Robert Koch-Institut empfiehlt daher auch Reisenden den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä. arbeiten, wird eine Impfung empfohlen. Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen > 18 Jahre oder nach 1970 geborene Personen > 18 Jahre mit unklarem Impfstatus ist ebenfalls eine Impfung empfohlen.