15. Apr 2023
USA: Hepatitis A durch gefrorene Erdbeeren

Nach Aussage der amerikanischen Gesundheitsbehörden wurden in diesem Jahr in gefrorenen Bio-Erdbeeren in den USA der gleiche Stamm des Hepatitis-A-Virus gefunden, der bereits in gefrorenen Erdbeeren 2022 nachgewiesen wurde und zu einem Ausbruch in mehreren Bundesstaaten geführt hat. Auch in diesem Jahr kam es bereits zu sieben Hepatitis-A-Infektionen bei Personen die angaben, gefrorene Bio-Erdbeeren gegessen zu haben. Bei zwei der Patienten war ein Krankenhausaufenthalt erforderlich. Die mit beiden Ausbrüchen in Verbindung gebrachten Bio-Erdbeeren wurden aus demselben Anbaugebiet in Baja California in die Vereinigten Staaten importiert, wie die Food and Drug Behörde (FDA) berichtete. Die betroffenen Erdbeeren wurden sowohl in 2023 als auch in 2022 in einer Reihe von Geschäften unter mehreren verschiedenen Markennamen verkauft. Im Jahr 2022 gab es 18 Patienten in den Vereinigten Staaten die durch den Verzehr von Bio-Erdbeeren sich mit Hepatitis A-Viren infiziert hatten. Bei 13 Personen war ein Krankenhausaufenthalt erforderlich. Auch Kanada meldete 10 Patienten, die sich mit demselben Hepatitis-A-Stamm infizierten und auch diese Patienten berichteten über den Verzehr von Bio-Erdbeeren.
Hepatitis A ist als Reisehepatitis weit verbreitet
Die Hepatitis A wird häufig auch „Reisehepatitis“ genannt, da sich Reisende nicht selten im Ausland mit Hepatitis A-Viren infizieren. Eine Ansteckung mit Hepatitis A-Viren in einer Region mit erhöhtem Hepatitis A-Aufkommen kann sehr leicht erfolgen. Vom Wasser für das Zähneputzen über Obst, Salat und Gemüse bis hin zum Eis am Strand kommt alles in Frage, was in Kontakt mit verunreinigtem Wasser, Lebensmitteln oder infizierten Personen steht. Sowohl die Hotelküche als auch die Lebensmittelherstellung und Speisenzubereitung können mit Infektionsrisiken einher gehen. Eine gute Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sollte bei Reisen daher grundsätzlich bestmöglich eingehalten werden.
Hepatitis A-Schutzimpfung bei Reisen in Risikogebiete
Zur Abklärung des Infektionsrisikos während der Reise kann eine reisemedizhinische Beratung vor der Reise hilfreich sein. Bei Reisen in Regionen mit erhöhter Hepatitis-A-Krankheitshäufigkeit empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission am RKI) eine Schutzimpfung gegen Hepatitis A. Die Impfung dient zum einen dem Schutz vor der Erkrankung, zum anderen schützt sie aber auch das Umfeld bei Reiserückkehr. Um für die Reise einen Schutz vor Hepatitis A zu haben, genügt eine einzelne Impfdosis, auch wenn sie noch am Abreisetag (z.B. bei „Last-Minute-Reisen“) selbst erfolgen würde. Aufgrund der langen Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und ersten Krankheitszeichen) der Hepatitis A von mindestens 15 - 20 Tagen und dem schnellen Aufbau des Impfschutzes (12-15 Tage) kann die Impfung noch kurz vor der Abreise verabreicht werden. Nach 6 Monaten erfolgt die zweite Impfung. Damit wird der Langzeitschutz erreicht und die Grundimmunisierung vollständig abgeschlossen.
Viele Krankenkasse erstatten Reiseimpfungen
Viele private und gesetzliche Krankenkassen übernehmen als freiwillige Leistung die Kosten für Reiseschutzimpfungen. Hierzu bietet fit for travel ein Formular-Download, zum Einreichen bei der Krankenkasse mit Originalrechnung der Impfleistung an. Grundlage der Erstattung sind die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) in Verbindung mit den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes. Die Abrechnung der Schutzimpfungen erfolgt in aller Regel über Kostenerstattung. Das heißt Versicherte reichen die Rechnung des Arztes zusammen mit den Impfstoffkosten bei ihrer Krankenkasse ein und bekommen die Kosten dann zurückerstattet. In manchen Regionen ist jedoch auch eine direkte Abrechnung über die Versichertenkarte möglich. Unter Umständen müssen die Versicherten gesetzliche Zuzahlungen leisten. Nähere Informationen erteilen die Krankenkassen durch ihre Servicezentren.