17. Jan 2014
USA: Keuchhusten in vielen Bundesstaaten
Keuchhusten (Pertussis) bleibt in den USA weiterhin ein Problem. Bereits in diesem Jahr meldeten die amerikanischen Gesundheitsbehörden 344 Erkrankungsfälle. Die meisten Fälle wurden in Ohio (134) registriert. Obgleich ein grundsätzlicher Rückgang der Keuchhusten-Erkrankungszahlen seit 1922 in den USA erzielt werden konnte, deutet sich seit den 80-iger Jahren wieder eine Zunahme an. Im Jahr 2012 wurde seit 1955 die höchste Zahl an Erkrankungen pro Jahr registriert. Alleine in 49 Bundesstaaten konnte eine deutliche Steigerung festgestellt werden. Der traurige Höchststand betrug 48.277 Fälle – darunter acht Todesfälle. Die Zahlen des vergangenen Jahres 2013 werden derzeit noch ausgewertet. Jedoch wurden auch in diesem Jahr bereits wieder 163 neue Keuchhustenfälle in den USA berichtet. Die meisten Fälle wurden in Ohio (83) registriert. Doch auch aus Florida (22), Pennsylvania (10), North Carolina (10) und anderen Bundesstaaten wurden die letzten Tage und Wochen neue Erkrankungen gemeldet.
Keuchhusten in mehreren Bundesstaaten
In San Diego County, Kalifornien hat die Zahl der Keuchhusten-Fälle im vergangenen Jahr deutlich zu genommen. Die Erkrankten waren in der Regel im Alter zwischen 6 bis 16 Jahren. Die Gesundheitsbehörden der Region befürchten, dass derzeit ein regional erhöhtes Übertragungsrisiko besteht. Im Bundesstaat Idaho wurde am 19. Dezember eine Schule geschlossen, nachdem vereinzelte Keuchhusten-Fälle registriert wurden. Die Schule öffnete erst Anfang Januar wieder und hoffte durch die vorzeitige Schließung über die Feiertage, die weitere Ausbreitung der Infektionskrankheit in der Schule zu verhindern. Auch in Pennsylvania sind im Lancaster County Schulen von Keuchhusten betroffen. Vereinzelte Erkrankungsfälle wurden gegen Ende letzten Jahres gemeldet und führten zu kleineren Ausbrüchen.
Estland und Norwegen traurige Spitzenreiter in Europa
In den zuletzt verfügbaren Berichten, der European Centre for Disease Prevention and Control für 2010, sind die Erkrankungszahlen von 28 europäischen Ländern (Deutschland ausgenommen) zu entnehmen. Demnach werden die meisten Erkrankungen innerhalb Europas In Norwegen und Estland berichtet. Ebenfalls melden die Niederlanden, Slowenien und die Slowakei erhöhte Erkrankungszahlen im Vergleich zu den restlichen europäischen Ländern. Eine ebenfalls erhöhte Krankheitslast für Keuchhusten wird in den neuen deutschen Bundesländern festgestellt.
Keuchhusten in den Tropen und Subtropen
Auch in den Tropen und Subtropen ist der Keuchhusten weit verbreitet. Im Jahr 2003 erkrankten weltweit rund 17 Mio. Menschen an Keuchhusten – davon 90% in den sog. Entwicklungsländern. Ungefähr 1 von 1000 Erkrankten stirbt an der Infektionskrankheit – zumeist handelt es sich dabei um junge Säuglinge.
Keuchhusten wird durch Bakterien übertragen.
Weder die Impfung noch die Erkrankung führen zu einem lebenslangen, natürlichen Immunschutz des Körpers gegen Keuchhusten. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Auffrischung erforderlich. Daher empfiehlt das Expertengremium für Impfempfehlungen in Deutschland, die sog. „STIKO“ (Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut), neben der Standardimpfung im Kindes- und Jugendalter, Erwachsenen die Impfung zusammen mit der nächst fälligen Tetanus- und Diphtherieimpfung aufzufrischen. Reisende sollten darauf achten, dass im Falle einer anstehenden Auffrischung gegen Tetanus- und/oder Diphtherie im Rahmen einer Reise, auch an die Mitimpfung von Keuchhusten gedacht wird.