22. Jun 2018

USA: Pest in Idaho

Ratte (1) iStock / MarcLane45

In der Woche vom 12. Juni 2018 wurde bei einem Kind aus Elmore County, im mittleren Südwesten von Idaho die Pest festgestellt. Es wird angenommen, dass es sich um Beulenpest handelt. Das erkrankte Kind wird derzeit medikamentös behandelt und befindet sich auf dem Weg der Besserung. Es ist noch unklar, ob es sich in Idaho oder bei einem Besuch in Oregon infizierte. Die Gesundheitsbehörden warnen davor, dass die Pest durch Flohstiche von Wildtieren auf den Menschen übertragen werden kann. Ausserdem empfiehlt der lokale Gesundheitsdienst bei Aufenthalt in Pest-Risikogebieten Anti-Insektencreme, sowie langärmelige Kleidung und Socken.

Pest wird durch infizierte Tiere und ihre Flöhe übertragen 

Seit 1990 wurden acht menschliche Pestfälle in Oregon und zwei in Idaho registriert. Die Pest wird in Idaho vor allem durch Nagetiere, insbesondere Eichhörnchen übertragen. Die Krankheitserreger können durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren oder ihren Flöhen weitergegeben werden. 2015 wurde erstmals die Pest in Eichhörnchen in den Bezirken Elmore und Süd-Ada nachgewiesen. Im gleichen Jahr erkrankten 15 Personen, vier starben. In den vergangenen zehn Jahren wurden durchschnittlich sieben Pesterkrankungen pro Jahr mit durchschnittlich 0 – 2 Todesfällen registriert.

Vor allem der Westen der USA ist betroffen

1900 wurde die Pest erstmals in den USA nachgewiesen. Es wird angenommen, dass die Erkrankung duch Ratten importiert wurde, die auf Schiffen von asiatischen Ländern kamen in denen die Pest vorkam. Die Erkrankung hat sich vor allem im Westen der USA manifestiert, vor allem im Norden New Mexicos, in Nord-Arizona, Süd-Colorado, Kalifornien, Süd-Oregon und West-Nevda. In über 80% aller Pestfälle in den USA handelt es sich um die Beulenpest.  Betroffen sind vor allem die ländlichen Regionen die ein erhöhtes Vorkommen von Nagetieren aufweisen. Wildlebende Nagetiere wie zum Beispiel Hasen, Eichhörnchen, Streifenhörnchen o.ä., die als Wirt der Pesterreger dienen, können die Erreger durch Flohstiche an den Menschen weitergeben. Die Pest in den USA wird zumeist bei Jägern oder Wanderern berichtet, die entlegene Naturherdgebiete (z.B. in den Rocky Mountains, National Parks) aufsuchen. Für Reisende stellt die Pest nur in absoluten Sonderfällen (z.B. Campen, Trekking- und Abenteuertouren in Infektionsgebieten, bzw. berufliche Exposition bei Entwicklungshelfern) ein Risiko dar.