Thrombose-Neigung

- Tipps zur Thrombosevorbeugung
- Gerade in heißen Klimazonen sind Kompressionsstrümpfe wichtig.
- Langes Sonnenbaden sollte vermieden werden, dafür ist Bewegung in der Sonne (z.B. Spaziergang) vorteilhafter.
- Vermeiden Sie unfallträchtiger Sportarten.

Bei erhöhter Thrombose-Neigung (Thrombophilie) kann es zur Bildung von Blutgerinnseln innerhalb der Blutgefäße kommen, die wiederum Embolien hervorrufen können. Entsprechend sind vor allem bei Fernreisen oder längeren Reisen (> 4 Stunden Sitzen) Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
Kompressionsstrümpfe in den Tropen und auf Reisen
Bei Varikosis (Krampfadern) und vor allem nach tiefen Beinvenenthrombosen ist häufig zur Vermeidung des sog. "postthrombotischen Syndromes" das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder Strumpfhosen erforderlich. Dies gilt leider in besonderem Maße in heißen Klimazonen, wo durch Erschlaffung und Volumenzunahme der Venen der venöse Abfluss aus den Beinen stärker beeinträchtigt ist als in gemäßigten Zonen. Das bedeutet, dass Stützstrümpfe dann am dringendsten benötigt werden, wenn sie am lästigsten erscheinen. Teilweise kann man den Effekt der Kompressionsstrümpfe durch Hochlagern des Beines ersetzen. Dabei ist es jedoch wichtig, nicht zu stark im Hüftgelenk abzuknicken und den Unterschenkel nicht nur an einer Stelle (z.B. Tischkante o.ä.) sondern breitflächig aufzulegen.
Medikamente
Ein Merkblatt (ggf. über Arzt oder Internet beziehbar) über die Wechselwirkung von gerinnungshemmenden Medikamenten (z.B. Phenprocoumon) und anderen Medikamenten (z.B. Anti-Malariamedikamente) sowie eine Tabelle über den Vitamin K-Gehalt von Lebensmitteln können wichtige Hinweise zur Dosierung geben. Da eine Umstellung der Ernährung auf viel Obst und Gemüse in heißen Ländern zugleich meist eine Vitamin K-reiche Kost bedeutet, müsste möglicherweise die Dosierung von gerinnungshemmenden Medikamenten angepasst werden. Mit dem behandelnden Arzt sollte daher besprochen werden, ob es sinnvoll ist, vor Beginn der Reise auf eine Vitamin K-haltigere Kost umzustellen und die Überprüfung der einzunehmenden gerinnungshemmenden Medikamente (z.B. Phenprocoumon) unter engmaschiger Quickwertkontrolle zu beginnen. Ebenso sollte bedacht werden, dass die Quickwerteinstellung bei Diarrhoe wegen verminderter Vitamin K - und Medikamentenresorption erhebliche Schwierigkeiten bereiten kann. Zur Sicherheit sollte für den Fall einer Überdosierung von gerinnungshemmenden Medikamenten ein Vitamin-K-Präparat mitgeführt werden, dass bei übermäßiger Wirksamkeit von Gerinnungshemmern der Cumarin-Gruppe (z.B. Phenprocoumon) eingesetzt werden kann. Bei oralen Antikoagulation ist die Einnahme von Acetylsalicylsäure kontraindiziert. Mit dem Arzt sollte eine medikamentöse Alternativen zur Therapie von Fieber und Schmerzen besprochen werden.
Längere Reisen im Bus oder Flugzeug
Bei der Buchung der Reise sollte ein Platz reserviert werden, wo das erkrankte Bein ausgestreckt oder hoch lagert werden kann (z.B. Sitz am Gang, z.B. rechte Seite bei Thrombose links; in Flugzeugen z.B. Fensterplatz hinter dem Notausstieg). Bei längeren Ausflügen mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Tropen sollte bedacht werden, dass die Sitzreihen meist dichter stehen als in Deutschland. Das kann nicht nur sehr unbequem und eng werden, sondern auch das Thromboserisiko erhöhen. Da es sehr ungünstig ist, längere Zeit eingeklemmt zu sitzen oder zu stehen, sollte dies nach Möglichkeit vermieden werden.
Ausreichend Flüssigkeit trinken
Essentiell wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Hierbei gelten bei heiß-trockenem Wetter mindestens 3,5 Liter pro Tag zuzüglich Ernährung. Der Urin sollte immer eine helle, klare Färbung haben. Dunkelgelber Urin ist (u.a.) ein Zeichen eines Flüssigkeitsmangels. Eine Reduktion der Trinkmenge bei heißem Klima ist kann lebensgefährliche Folgen haben, da die Thrombosebildung gefördert wird.